Hautpflege

Ziele und Funktionen von beruflicher Hautpflege

Unter beruflicher Hautpflege werden sämtliche Pflegemittel verstanden, welche die Regeneration der Haut nach der hautbelastenden beruflichen Tätigkeit fördern sollen.

Das Hauptziel der Hautpflege im Arbeitsschutz ist somit der Erhalt bzw. die Wiederherstellung der hauteigenen natürlichen Barriereschicht. So wird beispielsweise die berufsbedingte Austrocknung der Haut durch rückfettend wirkende Hautpflegemittel kompensiert. Weiterhin soll der berufsbedingte Fett- und Feuchtigkeitsverlust der Haut vermieden und die Haut elastisch gehalten werden.

Arten und Inhaltsstoffe von Hautpflegemitteln

Bei der Formulierung von Hautpflegeprodukten kommen insbesondere zwei Systeme zur Anwendung:

• W/O (Wasser in Öl): Wassertropfen sind von Lipidfasern umgeben.
• O/W (Öl in Wasser): Öltropfen sind fein im Wasser verteilt.

Folglich wirken W/O-Gemische viel stärker rückfettend als O/W-Emulsionen. Der Vorteil von O/W-Formulierungen liegt dahingegen darin, dass solche Hautpflegemittel schneller einziehen und keinen Fettfilm auf der Haut hinterlassen.

Zur Unterstützung der hauteigenen Regeneration werden den Hautpflegemitteln häufig zusätzliche pflegende Substanzen hinzugefügt. Dies sind beispielsweise Glyzerin, Allantoin oder Urea.

Auswahlkriterien für Hautpflegemittel

Für die Auswahl der richtigen Hautpflege sind insbesondere der Hauttyp und die Hautbelastung von Relevanz. Daher werden Hautprodukte vordergründig nach dem Hautzustand ausgewählt. So sind bei sehr trockener Haut stark rückfettende Hautpflegemittel heranzuziehen, um die Haut vor Austrocknung und Irritationen zu schützen. Bei normaler oder nur leicht trockener Haut kann wiederum eine schwach fettende Pflegecreme komplett ausreichend sein.

Weitere Kriterien für die Auswahl des passenden Hautpflegemittels können sein:

• Hochwertige Inhaltsstoffe: Fette, Öle und Pflegestoffe wie Urea oder Allantoin unterstützen die Hautregeneration in besonderem Maße.
• pH-Wert: Der pH-Wert von Hautpflegeprodukten sollte leicht sauer sein, um den natürlichen pH-Wert der Haut nicht aus dem Gleichgewicht zu bringen.
• Allergene: Bei Vorliegen einer Allergie oder sensibler Haut sollte auf potenziell allergieauslösende Duftstoffe verzichtet werden.
• Anwendungsgebiet: Hautpflege gibt es grundsätzlich für die Hände, das Gesicht und den ganzen Körper.
• Produkttyp: Je nach Art und Zusammensetzung des Hautpflegeproduktes ist dieses als Creme, Lotion, Emulsion oder Gel erhältlich.
• Gebindeart und –größe: Bei uns finden Sie Hautpflegemittel in der kleinen 100 ml Tube bis hin zur 1000 ml Kartusche.
• Körperliche Aktivität: Gegebenenfalls ist es sinnvoll, nachts auf stärker fettende Hautpflege zu setzen, bei der Freizeitgestaltung wiederum auf weniger fettende Pflegemittel.

Wie wendet man Hautpflegemittel richtig an?

Damit die berufliche Hautpflege die gewünschte Wirkung entfacht, ist diese konsequent und regelmäßig anzuwenden. Dabei ist zu beachten, dass Hautpflege nach der Arbeit angewendet wird (im Gegensatz zu Hautschutzmitteln). Weiterhin ist relevant, dass die Haut vor dem Eincremen mit dem Hautpflegemittel trocken und sauber sein muss. Wenn dies sichergestellt ist, wird eine kleine Menge Creme (im Regelfall Haselnussgröße) auf dem Handrücken aufgetragen und von dort aus sorgfältig verteilt. Nicht vergessen werden sollten Fingerzwischenräume, das Nagelbett und die Haut unter den Fingernägeln.

Wichtig: Bei stärkeren Hautschädigungen ist die Anwendung von Hautpflege ggf. nicht mehr ausreichend. In einem solchen Fall empfiehlt es sich, einen Facharzt zu konsultieren.

Was ist für Allergiker bei der Verwendung von Hautpflegeprodukten zu beachten? (H3) (Deklaration / Duftstoffe)

Allergikern ist anzuraten, Hautpflege ohne Duftstoffe zu verwenden, um Allergie- und Irritationspotenziale zu vermeiden.

Ob ein Hautpflegeprodukt Duftstoffe verwendet, kann der Liste mit den Inhaltsstoffen entnommen werden. Deklariert werden Duftstoffe grundsätzlich mit der Sammelbezeichnung „Parfum“. Zudem gibt es 26 Ausnahmen von Duftstoffen mit besonders hohem allergischen Potenzial, welche namentlich kennzeichnungspflichtig sind:

• ALPHA-ISOMETHL IONONE
• AMYL CINNAMAL
• AMYL CINNAMYL ALCOHOL
• ANISE ALCOHOL
• BENZYL BENZOATE
• BENZYL ALCOHOL
• BENZYL CINNAMATE
• BENZYL SALICYLATE
• BUTYLPHENYL METHYLPROPIONAL
• CINNAMAL
• CINNAMYL ALCOHOL
• CITRAL
• CITRONELLOL
• COUMARIN
• EUGENOL
• EVERINA FURFURACEA EXTRACT
• EVERINA PRUNASTRI EXTRACT
• FARNESOL
• GERANIOL
• HEXYL CINNAMAL
• HYDROXYCITRONELLAL
• HYDROXYISOHEXYL-3-CYCLOHEXENE CARBOXALDEHYDE
• ISOEUGENOL
• LIMONENE
• LINALOOL
• METHYL-2-OCTYNOATE